Neue entwicklungspsychologische Studie von Prof. Dr. Björn Meder: Aktive Informationssuche bei Kindern

Ob Kinder ihre Eltern fragen, wie ein bestimmtes Tier heißt oder die ewigen „Warum?“-Fragen stellen: Kinder lernen durch aktives Suchen nach Informationen. Die aktuelle Studie vergleicht aktives Lernen in zwei strukturell identischen Kontexten: 4- bis 7-jährige Kinder mussten entweder ein Zielobjekt durch verbale Ja-Nein-Fragen identifizieren oder den Weg durch ein räumliches Labyrinth finden, wo das aktive Lernen keine verbalen Kompetenzen erforderte. In einer Reihe von Experimenten zeigte sich, dass die Kinder effizienter suchten, wenn sie keine verbalen Fragen formulieren mussten, sondern durch nonverbale Mittel (z.B. zeigen auf Objekte) Informationen erhalten konnten. Die Befunde heben zum einen die Kompetenzen junger Kinder im Bereich der Informationssuche hervor, zum anderen verdeutlichen sie die Wichtigkeit, altersangemessene experimentelle Paradigmen zu verwenden, um die Fähigkeiten junger Kinder adäquat zu erfassen.

Swaboda, N., Meder, B., & Ruggeri, A. (2022). Finding the (most efficient) way out of a maze is easier than asking (good) questions. Developmental Psychology, 58(9), 1730–1746.

https://doi.org/10.1037/dev0001386

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