Wie wirkt Optimismus in der Medizin?

Prof. Dr. Johannes Laferton lehrt Medizinische Psychologie an der HMU in Potsdam (Foto: J. Guldener)

Durch langjährige Forschung verfügt Prof. Dr. Johannes Laferton über eine umfangreiche Expertise auf dem Gebiet der Wirkung von Erwartungen in der Medizin. Jetzt wurde der Professor für Medizinische Psychologie der HMU als assoziiertes Mitglied in den Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen.

Der Spitzenforschungsverbund untersucht, wie Patientenerwartungen entstehen, wie sie deren Behandlungen beeinflussen und wie dieses Wissen genutzt werden kann, um medizinische Ergebnisse zu verbessern. Laferton will gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen Antworten auf die Frage finden, wie sich Erwartungen systematisch in der klinischen Praxis stärken lassen.

Dass der Glaube an Heilung den Erfolg einer medizinischen Behandlung begünstigt, ist seit Jahrhunderten belegt. Doch welchen messbaren Effekt haben Patientenerwartungen in der heutigen Zeit, die geprägt ist von hoch technologisierter Medizin? „Patienten mit positiven Erwartungen haben bessere Operationsergebnisse“, weiß Johannes Laferton. Gemeinsam mit dem Marburger Prof. Dr. Winfried Rief konnte er bereits 2017 nachweisen, dass einfache psychologische Interventionen bei Patientinnen und Patienten vor einer Herz-OP die Erwartungen optimierten und dadurch den Behandlungserfolg steigerten.

Kommunikative Verstärkung positiver Erwartungen

Aktuell untersucht der HMU-Wissenschaftler den Einfluss von Erwartungen auf die Behandlung mit Antidepressiva sowie – im Rahmen eines weiteren Projekts – auf den Genesungsprozess nach Kniegelenksersatz-Operationen. „Zusätzlich prüfen wir, ob und wie Behandelnde die positiven Erwartungen von Patientinnen und Patienten kommunikativ stärken können, um therapeutische Erfolge zu vergrößern. Dafür erfassen wir einerseits den Verlauf von Symptomveränderungen und Nebenwirkungen und andererseits die Arzt-Patient-Interaktion sowie die Behandlungserwartungen, um gegenseitige Dynamiken genauer zu verstehen.“

Für die Forschung zur Antidepressiva-Behandlung nutzt sein Team eine App, in der rund 100 Patientinnen und Patienten jeden Abend via Smartphone kurze Fragen zu ihren Erwartungen, depressiven Beschwerden und Nebenwirkungen beantworten. Betroffene von Knieoperationen informiert Laferton im Vorfeld der OP über realistisch-positive Erwartungen mit Hilfe eines Arbeitshefts und führt Gespräche per (Video-)Telefonie, um gemeinsam positive Erwartungen zu entwickeln. „Wenn unsere Ergebnisse zeigen, dass die Erwartungsoptimierung als hilfreich bewertet wird, wollen wir anschließend in einer größeren Studie untersuchen, ob sich dadurch auch das Operationsergebnis weiter verbessern lässt.“

Der Sonderforschungsbereich der DFG

Im Sonderforschungsbereich Treatment Expectation (SFB/TRR 289) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) untersucht ein interdisziplinäres Team über mehrere Jahre hinweg den Einfluss der Erwartungen von Patientinnen und Patienten auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Dabei konzentrieren sie sich auf folgende Fragestellungen: Wie entstehen Erwartungen? Welche Rolle spielen positive oder negative Erwartungshaltungen, wenn Patienten behandelt werden? Fördern oder beeinträchtigen sie den Behandlungserfolg? Und welche Mechanismen in Gehirn und Körper liegen diesen Effekten zu Grunde?

Weitere Infos zum Thema und zu den Handlungsempfehlungen von Professor Laferton liefert der Podcast ‘ne Dosis Wissen.


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