Ayse Torlak weiß, was sie will. Und sie hat einen Plan. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Masterstudiums Psychotherapie an der HMU stellte sie sich direkt im Anschluss der Prüfung für die psychotherapeutische Approbation. Ihr nächstes Ziel ist die Promotion. „Da ich nach den Richtlinien des neuen Psychotherapeutengesetzes studiert habe, kann ich aktuell noch keine Fachweiterbildung beginnen. Also nutze ich die Zeit für die Forschung. Ich wollte eh promovieren“, sagt sie.
Sie nutzt die Zeit für ihre Promotion
Die 23-Jährige gehört zum Premierenjahrgang des Masterstudiums Psychotherapie an der Potsdamer HMU. „Im Vergleich zum Bachelorstudium an der staatlichen Uni waren wir im Masterstudium ein kleiner Kurs. Dadurch haben sich selbst klassische Vorlesungen eher wie Seminare angefühlt und wir hatten die Möglichkeit, therapeutische Situationen ausführlich in Rollenspielen zu trainieren. Für die Approbationsprüfung hat mir das sehr geholfen.“
Im Rahmen ihrer Promotion untersucht Ayse Torlak in einer gemeinsamen Interventionsstudie mit der Freien Universität Berlin und dem Weißen Ring den Therapieerfolg bei Frauen mit Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). „Frauen sind doppelt so häufig von PTBS betroffen wie Männer, gleichzeitig werden Frauen aber viel seltener in der wissenschaftlichen Forschung berücksichtigt“, beschreibt sie die Ausgangslage. „Für unsere Studie erheben wir bei rund 35 Teilnehmerinnen parallel zu einer Intervention über mehrere Wochen lang morgens die Cortisol-Aufwachreaktion mittels Speichelmessung, um zu ermitteln, welchen Einfluss das körperliche Stresssystem und der Menstruationszyklus auf die Therapie und den Symptomverlauf haben.“
In drei Jahren möchte die Potsdamerin ihre Promotion beendet haben. Durch ihr Stipendium, das sie von der HMU erhält, kann sie sich ganz auf die Forschung konzentrieren. „Für mich ist das eine großartige Chance, für die ich unendlich dankbar bin“, betont sie. Ihre Dissertation wird aus einer Übersichtsarbeit und mehreren Paper-Beiträgen bestehen. Und für die Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie im kommenden März hat sie bereits einen Posterbeitrag eingereicht.
Ob Ayse Torlak später als Therapeutin in eigener Praxis arbeiten möchte oder der Wissenschaft und Forschung treu bleibt, steht noch nicht fest. „Mein Wunsch wäre eine Kombination aus Klinik und Forschung“, sagt sie und schmunzelt. Auch das ist Teil ihres Plans.
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