Im Oktober ist die Potsdamer HMU-Studentin Clara Möllers in ihr achtes Medizinsemester gestartet. Doch in diesem Herbst kommt nicht umhin, an vielen Stellen Vergleiche zu ziehen. Vergleiche zwischen dem Klinikum Ernst von Bergmann, wo sie ihren klinischen Studienabschnitt verbringt, und dem Krankenhaus in Galle, an der Südspitze Sri Lankas, wo sie vor Kurzem eine Famulatur absolvierte. „Das war eine komplett andere Welt und eine fantastische Erfahrung“, sagt sie, „denn dort funktioniert vieles anders als in Deutschland.“
An der University of Ruhuna war die 25-Jährige vier Wochen lang in der Allgemeinchirurgie im Einsatz, erhielt zusätzlich Einblicke in die Rechtsmedizin und die Tropenmedizin. „Neben der täglichen Arbeit im Krankenhaus habe ich die Möglichkeit genutzt, an einer Obduktion und einem Kurs zur Behandlung von Schlangenbissen und Verletzungen durch Meerestiere teilzunehmen.“ Auf Sri Lanka waren nicht nur viele Inhalte neu für Clara. Auch die Abläufe in der Klinik, rund 8.000 Kilometer von Potsdam entfernt, waren vielfach nicht so, wie sie es gewohnt war. „Patientenzimmer, so wie wir sie in Deutschland kennen, gab es nicht. Das waren eher Säle, in denen ein Bett neben dem anderen stand. Zum Teil waren es Hochbetten, in denen Patienten übereinander lagen. Und die Patienten mussten ihre Bettwäsche selbst mitbringen.“